Wir suchen Kooperationspartner*innen für das Projekt „Kategorisch Konsequent! Diskriminierende Strukturen erkennen, verstehen, verändern.“

Du bist in einem Verein oder einer zivilgesellschaftlichen Gruppe haupt- oder ehrenamtlich tätig? Bei euch sind ca. 10-20 Personen haupt- und/oder ehrenamtlich aktiv? Dein Verein oder deine Gruppe arbeitet (auch) im ländlichen Raum oder einer Kleinstadt Sachsens? Ihr wirkt mit eurer Arbeit in die Gesellschaft hinein, z.B. durch Angebote, Veranstaltungen, Räume, Kampagnen oder Projekte? Ihr seid als Gruppe (mehrheitlich) an dem Punkt, anzuerkennen, dass Diskriminierung in eurer Struktur nach innen und außen wirkt, auch wenn ihr das weder beabsichtigt noch wünscht? Ihr möchtet das gerne ändern, wisst aber nicht, wie genau das gehen kann? Ihr sucht nach konkreten Instrumenten, Strategien und Fähigkeiten, die helfen, Diskriminierung vorzubeugen und abzubauen? Dann seid ihr genau richtig bei dem Projekt Kategorisch konsequent! Diskriminierende Strukturen erkennen, verstehen, verändern.

Dieses Projekt des Educat e.V. will gemeinsam mit euch Antworten auf diese Fragen finden. Wir wollen diskriminierende Strukturen und Verhaltensweisen (besser) erkennen und analysieren, um sie in der Praxis konsequent zu verändern. Wir wollen einen verantwortungsvollen und stärkenden Umgang mit Betroffenen sowie mit Diskriminierung unbewusst und/oder ungewollt Ausübenden entwickeln. Dabei liegt der inhaltliche Fokus auf Sexismus d.h. der Diskri­minierung aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung sowie Klassismus, also der Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und Position. Wir sind darüber hinaus und in Anpassung an eure Bedarfe auch offen für die Bear­beitung weiterer Diskriminierungskategorien und gehen davon aus, dass diese miteinander verschränkt sind und sich gegenseitig verstärken (Intersektionalität). Um diese Ziele zu ermöglichen, gehen wir gemeinsam in einen längerfristigen Team-Prozess, der für euch am Ende eine bessere, von gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme geprägte Zusammenarbeit nach innen und außen ermöglichen soll. Der Prozess ist aus diesem Grund zeitintensiv, gleichzeitig kann er so die Basis schaffen, um gemeinsam als Team für alle geeignete Wege zu finden, die Ziele und Werte des Vereins in die Tat umzusetzen, gemeinsam zu wachsen und euch als Gruppe sowie eure Angebote zugänglicher und offener zu machen. Darüber hinaus wollen wir die miteinander entwickelten Methoden und Strategien anderen Vereinen und Gruppen langfristig zugänglich machen. Dafür soll in gemeinsamer Arbeit mit euch eine Publikation entstehen und in zwei Multiplikator*innen-Schulungen werden die Erfahrungen aus dem Projekt an Interessierte weitergegeben.

Wir, das sind zwei Projektmitarbeiter*innen des Educat e.V., leiten das Projekt an und begleiten euch dabei konstant. In Beratungsgesprächen und Workshops unterstützen wir euch beim Verständnis, der Analyse und dem Abbau von Dis­kriminierung innerhalb eurer Organisationsstrukturen, im Zusammenhang mit dem Verhalten Einzelner und euren Ange­boten und Projekten. Wichtig ist uns, dass möglichst alle relevanten Akteur*innen eures Vereins bzw. eurer Gruppe (Haupt- und Ehrenamt) und alle Ebenen (Vorstand, Leitung, Mitarbeitende) in den Prozess einbezogen werden. Wir als Bildungskollektiv haben selbst eine herrschaftskritische Herangehensweise, sind basisdemokratisch organisiert und ha­ben die Haltung, dass nachhaltige und funktionierende strukturelle Veränderungen nicht hierarchisch von oben nach un­ten und nicht ohne einen offenen Umgang mit Widerständen eingeführt und umgesetzt werden können.

Der Projektzeitraum umfasst voraussichtlich zwei Jahre. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln des Sächsisches Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und seine Umsetzung steht unter Vorbehalt der Zusage der Förderung durch das Land Sachsen.

Im ersten Jahr (2022) beinhaltet das Programm für euch sechs bis acht überwiegend ganztägige Workshops, Bera­tungsgespräche nach Bedarf und ein gemeinsames Zwischenevaluations- und Vernetzungstreffen mit den beiden weite­ren am Projekt beteiligten Organisationen, die parallel zu euch an dem Projekt teilnehmen.

  • 01-03/2022: Vorstellung des Projekts, inhaltliche und organisatorische Vorabsprachen, Zielvereinbarungen
  • 04-10/2022: Workshop-Programm: ca. 4-6 ganztägige Workshops, 1 Zwischenevaluations- und Vernetzungs­treffen, 1 halbtägiger Online-Workshop zur Weiterentwicklung der Strategien sowie Beratungsgesprächen nach Bedarf
  • 11-12/2022: 1 ganztägiger Abschluss-Workshop und Dokumentation

Im zweiten Jahr (2023) setzt ihr die erarbeiteten Strategien in eurem Verein bzw. in eurer Gruppe in die Praxis um. Ein gemeinsames Evaluations- und Vernetzungstreffen mit den anderen am Projekt beteiligten Organisationen dient der ge­meinsamen Auswertung eurer Prozesse und der gegenseitigen Unterstützung. In einem Workshop bearbeiten wir an­schließend die möglicherweise bei euch aufgetretenen Umsetzungsprobleme weiter. Darauf folgt die gemeinsame Arbeit an euren Beiträgen für die Publikation im Rahmen von drei Workshops und einem Fachaustauschgespräch. Au­ßerdem habt ihr die Möglichkeit, im Rahmen von zwei Muliplikator*innenschulungen für Interessierte eure Erfahrungen und Empfehlungen weiterzugeben.

  • 01-03/2023: Umsetzung der erarbeiteten Strategien und Instrumente
  • 04-09/2023: 1 Evaluations- und Vernetzungstreffen, 1 ganztägiger Workshop zur Weiterarbeit an konkreten Problemstellungen in Bezug auf die Umsetzung der entwickelten Strategien, 3 halbtägige Online-Workshops zur Erarbeitung der Beiträge für die Publikation, 1 Fachaustauschgespräch zur Finalisierung der Publikationsbeiträge
  • 11-12/2023: optionale Beteiligung an 2 ganztägigen Muliplikator*innenschulungen

Die Terminfindung für die Workshops, Beratungsgespräche etc. erfolgt nach individuellen Absprachen mit euch. Uns ist klar, dass nicht immer alle bei jedem Termin dabei sein können, aber je stetiger Einzelne teilnehmen, desto besser ist es für den Prozess. Wir können sowohl in Präsenz als auch in digitaler Form miteinander arbeiten. Die eintägigen Formate sollen möglichst bei euch vor Ort stattfinden. Je nach Pandemiegeschehen sind nach Absprachen aber immer Anpassungen möglich.

Für euch entstehen grundsätzlich keine Kosten für die Beteiligung am Projekt. Je nachdem, wie wir das Projekt ausgestalten (digital/Präsenz, Veranstaltungsorte etc.), könnte eine Beteiligung an Verpflegungs-, Fahrt- oder Raumkos­ten anfallen.

Kontakt: Wenn ihr Interesse habt, mit eurem Verein oder eurer Gruppe an dem Projekt Kategorisch konsequent! Diskri­minierende Strukturen erkennen, verstehen, verändern teilzunehmen, schreibt uns spätestens bis zum 03.03.2022 eine Mail an edu.news[at]educat-kollektiv.org unter Angabe folgender Informationen:

  • Name und Sitz eurer Organisation
  • Größe eures Teams
  • Tätigkeitsbereich eurer Organisation: Wir freuen uns über die unterschiedlichsten thematischen Arbeitsschwerpunkte, von Kultur über Kinder- und Jugendhilfe, Ökologie und Nachhaltigkeit bis hin zu Beratungsstellen u.v.m.
  • Ansprechperson, Telefonkontakt und Erreichbarkeit

In einem Telefonat können wir dann alle Fragen besprechen und das Projekt, z.B. im Rahmen einer Videokonferenz, bei euch im Team vorstellen.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldung!

Hier kannst du die Ausschreibung als pdf downloaden.

 

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.