Betriebspolitischer Anspruch

Bildung anders organisieren…

Neben unserem Wunsch, abseits der etablierten Träger_innen mit machtkritischeren Themen und Thesen unserer Passion – der Bildungsarbeit – nachzugehen, ist uns dabei auch die Form und Einbettung eines solchen Betriebes in die soziale Bewegung sehr wichtig.

Damit meinen wir grundsätzlich: Wir wollen unseren Lebensunterhalt gern damit verdienen. Wir haben uns das Ziel gesetzt, vorbildliche Lohnniveaus und Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Während der Trend in Richtung freischaffende Honorarkraft ohne Rentenversicherungsbeiträge und zu unterirdischen Stundenlöhnen tendiert, wollen wir neben der eigentlichen Arbeit auch für höhere Fördersummen und alternative Finanzierungskonzepte streiten.

Dazu haben wir eine im Aufbau befindliche Föderation von gewerkschaftlich kontrollierten und nach Arbeitsstandards zertifizierten Kollektivbetrieben als Partnerin gewählt. Mit dieser und verschiedenen Beratungsstellen erarbeiten wir seit Monaten gemeinsam ein Modell, das uns solche Arbeitsformen – nämlich zu fairen Löhnen, fest angestellt und sozialversicherungspflichtig – ermöglichen soll.

Solche Arbeitsbedingungen sind für uns eine Grundvoraussetzung dafür, einen uns befriedigenden, qualitativen Bildungsstandard zu erhalten. Sie sind für uns außerdem auch ein Akt der Solidarität mit anderen Bildungsarbeiter_innen, um die Abwärtsspirale gegenseitiger Honorar-Unterbietungen etwas entgegen zu setzen.

Schließlich ist die Anbindung an diese Kollektivbetriebsföderation für uns aber auch ein Akt politischer Überzeugung. Ähnlich wie beim Mietshäusersyndikat Häuser vor einer Reprivatisierung geschützt werden, garantiert die Föderation, dass ein Betrieb nicht zum Chef_innenbetrieb wird, mit Dumping-Löhnen Branchenstandards gefährdet oder ein isoliertes, rein individualistisches Einrichten in den kapitalistischen Verhältnissen darstellt.